Montag, 16. Juli 2012

Anna Gabric ist auch Schweizer Meisterin

Kurz nach ihrem überraschenden nationalen Meistertitel in Deutschland sicherte sich die 14-jährige Kreuzlingerin Anna Gabric (N4.55) in Lausanne auch an Schweizer Meisterschaften ihre erste Goldmedaille.

„Es ist wesentlich einfacher als Aussenseiterin aufzutreten“, schmunzelt Anna Gabric (N4.55) nach ihrem ersten Schweizer Meistertitel in Lausanne. Die vor zwei Wochen als Ungesetzte völlig überraschend zur Deutschen Meisterin der Kategorie U14 gekürte Kreuzlingerin galt bei den vom 10. bis 15. Juli in Lausanne ausgetragenen Schweizer Junioren Meisterschaften als grosse Favoritin. „Diese Rolle ist nervenaufreibend“, sinniert die 14-jährige TC-Seeburg-Spielerin. Dass das in der Nationalen Elitesportschule Thurgau in Kreuzlingen geförderte Talent in der Romandie durchwegs auf Gegnerinnen aus ihrem Trainingskreis traf, hat die Ausgangslage nicht leichter gemacht. „Es ist sehr speziell, gegen Trainingskolleginnen Ernstkämpfe zu bestreiten“, betont Anna Gabric. Wenn die topgesetzte Gabric sowohl in den Halbfinals gegen die U12-Meisterin von 2011, Tamara Arnold (N4.71) aus Olten wie auch gegen die Zürcherin Daniela Vukovic (N4.74) über drei Sätze musste, so stand der Sieg der Topfavoritin doch nie ernsthaft in Gefahr. In den Entscheidungssätzen machte Gabric mit ihren Trainingskolleginnen jeweils kurzen Prozess. „Mit meiner Vorstellung im Finale bin ich trotzdem nicht ganz zufrieden“, gab sich Gabric nach ihrem 2:6, 6:2, 6:2-Sieg über die ebenfalls für den TC Seeburg spielende Vukovic selbstkritisch.

Länzlinger und Grimm überraschten
Mit Kai Länzlinger (R1) war am Samstag noch ein zweiter Thurgauer in einem Finalspiel vertreten. Der frisch gebackene Thurgauer Meister aus Hefenhofen schaltete in Lausanne die Favoriten gleich reihenweise aus und musste sich erst im Finale vom topgesetzten Marc-Andrea Hüsler (R1) besiegen lassen. „Mit der Woche insgesamt bin ich zufrieden, im Finale konnte ich leider zu wenig Akzente setzen“, so Länzlinger nach seiner 4:6, 5:7-Finalniederlage. Dass der 16-Jährige seine Stärken nicht optimal ausspielen konnte, lag auch an seinem Gegner, welcher Länzlinger konsequent auf die Rückhand spielte. U16-Hallenmeisterin Chiara Grimm (N2.23) aus Tägerwilen sicherte sich als Jüngste in der Kategorie U18 viel Respekt. Die stark aufspielende 15-Jährige konnte erst in den Halbfinals von der späteren Siegerin Kathinka Von Deichmann (N2.15) aus Vaduz in die Schranken gewiesen werden. Auch für NET-Schüler Charles-Antoine Coens (R2) war in den Halbfinals Endstation. Der Zürcher verlor gegen Überflieger Marko Osmakcic (N4.128) in zwei Sätzen. Während die Seeburger Nadine Keller (R3, U12) und Nina Stadler (N3.31, U18) in der zweiten Runde scheiterten, blieb Klubkollege Matej Kostadinov (N4.146), der wie Grimm bereits bei den Unter-18-Jährigen an den Start ging und Samira Damasi (R2) aus Weinfelden in der Kategorie U14 bereits in der ersten Runde hängen. Der Berger Jérôme Alt (R5) musste sich bei den Unter-10-Jährigen nach der Gruppenphase aus Lausanne verabschieden.

Zwei Doppeltitel für den TC Seeburg
Auch in der Doppelkonkurrenz gab es für den TC Seeburg Gold. Während sich Chiara Grimm/Nina Stadler (N2.23/N3.31) in der Königskategorie gegen das topgesetzte Westschweizer Duo Mégane Bianco/Gaelle Rey (N2.14/N2.18) hauchdünn in drei Sätzen durchsetzte, sicherten sich Jessica Brühwiler/Daniela Vukovic (N4.62/N4.74) bei den Unter-14-Jährigen die Goldmedaille.

Für die Europameisterschaften selektioniert
An den vom 23. bis 29. Juli ausgetragenen U14-Europameisterschaften in Pilzen (Tschechien) wird Anna Gabric, die seit drei Jahren mit einem deutschen Pass in Kreuzlingen lebt die Farben der Bundesrepublik Deutschland vertreten. Die Tägerwilerin Chiara Grimm wird zur gleichen Zeit mit der Swiss Tennis Delegation an die U16-Europameisterschaften nach Moskau reisen. Grimm hatte sich im Vorjahr an der Seite von Belinda Bencic in der Kategorie U14 den Doppeleuropameistertitel gesichert.

Marie-Theres Brühwiler

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen